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Dr. Ludwig Münz

Foto: ullstein bild

1893-1945
Jurist, Unterstützer des Attentats auf Hitler vom 20. Juli 1944

Der gebürtige Frankfurter Ludwig Münz studierte ab 1913 Jura und Staatswissenschaft an der Universität Freiburg im Breisgau. Nach dem Ersten Weltkrieg promovierte er und wurde 1929 ins Reichsarbeitsministerium berufen.

Münz nutzte seine Stellung als Hauptschriftleiter, um mit Schreibverbot belegten Autoren unter falschem Namen Aufträge zu verschaffen, zahlte aus eigener Tasche ein nicht selten erhöhtes Honorar und half auch, indem er Scheinaufträge vergab, um Bedrohte vor Einberufungen zu schützen. Ihm soll es gelungen sein, Reichsarbeitsminister Franz Seldte und weitere Parteikader vom Unheil des Nationalsozialismus zu überzeugen.

Am Morgen des 4. Oktober 1944 wurden Dr. Ludwig Münz und seine Ehefrau Auguste von der Gestapo verhaftet. Sie gewährten in ihrem Haus Unterschlupf für einen Offizier aus dem Stab des Generals Oster, der am Widerstand gegen den Nationalsozialismus beteiligt war und nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 hingerichtet wurde. Münz soll außerdem Verbindungen zur Widerstandsgruppe um Canaris gehabt haben und hatte Kontakt zum am Attentat vom 20. Juli 1944 beteiligten Generaloberst Beck, mit dem er über die Zeit nach einem möglichen Staatsstreich sprach.

Zum geplanten Prozess vor dem Volksgerichtshof kam es nicht mehr, da er im April von der Roten Armee befreit wurde. Nach einer Woche zusammen mit seiner kurz zuvor freigekommenen Gattin wurde er von russischen Offizieren abgeholt und in ein sowjetisches Lager verschleppt, wo Ludwig Münz im Dezember 1945 infolge einer Ruhrepidemie starb.