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Ankneipe Wintersemester 2012/13

Unser 200. Couleursemester startete offiziell am 26. Oktober 2012 mit der traditionellen Ankneipe in den Gewölben unseres Hasso-Nassoven-Hauses. Senior Philipp Schwed schlug die gut besuchte Kneipe zusammen mit Consenior Marius Bürger und Fuxmajor Philipp Eckrodt.

Getreu dem Semestermotto Wer nicht vorwärts geht, geht zurück widmete sich der Senior in seiner Ansprache der Zukunft der Verbindung, das bei den Zuhörern auf großes Interesse stieß. Diese kamen an diesem Abend wieder aus allen Richtungen und auch von weiter her: Wir hatten Besuch von unseren Farbenbrüdern des Frankfurter Wingolfs sowie Cartell- und Bundesbrüdern aus Münster, Bochum, Düsseldorf, Mainz und weiteren Städten.

Im Mittelpunkt stand, nebst unseren an diesem Abend aufgenommenen Neofüxen Name entfernt, Felix Klingebiel, Name entfernt und Name entfernt, unser Bundesbruder Johannes Haßkerl, der nach den Recipierungen geburscht wurde. Den neuen und alten Bundesbrüdern sei dazu herzlich gratuliert!

Fuxenstall WS 2012/13: Christian Kiemer, Name entfernt, Name entfernt, Felix Klingebiel, Name entfernt und FM Philipp Eckrodt (v.l.n.r.)

Fuxenstall WS 2012/13: Christian Kiemer, Name entfernt, Name entfernt, Felix Klingebiel, Name entfernt und FM Philipp Eckrodt (v.l.n.r.)


Wer nicht vorwärts geht, der geht zurück!
J. W. Goethe

Liebe Bundesbrüder,

Dieses Semester wird unsere liebe Hasso-Nassovia hundert Jahre alt und hat eine Geschichte hinter sich, die geprägt ist von Höhen und Tiefen. Daher fiel mir für die Wahl des Semestermottos jenes Zitat von Johann Wolfgang Goethe in den Sinn: „Wer nicht vorwärts geht, der geht zurück!“ Bezogen auf die Historie unserer Hasso-Nassovia kann man sehen, dass Schritte nach vorn notwendig sind. Nicht nur, um sich weiterzuentwickeln, sondern auch, um Stillstand – einen Zustand des „Nichts-Passierens“ – zu vermeiden. Eine Verbindung muss leben, um zu bestehen, und kann es sich nicht leisten, in irgendeiner Weise untätig zu sein. Schon zu Beginn der Zeit unserer Verbindung, kurz nach unserer Gründung am 23. Januar 1913 und bei der Eröffnung der Frankfurter Universität, erhielt die Hasso-Nassovia regen Zulauf, den auch der erste Weltkrieg nicht brechen konnte. Auch nach der schwierigen Phase während des zweiten Weltkrieges und der Wiederbegründung in der Nachkriegszeit wuchs die Verbindung weiter: Mehr als 380 Mitglieder hatte sie in der 70er/80er Jahren des letzten Jahrhunderts. Wir begründeten vertriebene Verbindungen in Frankfurt wieder, wie die Badenia und die Greiffenstein, und mussten sogar unsere Tochterverbindung Moeno-Franconia gründen, weil wir schlicht zu viele waren.

Heute ist die Situation eine etwas andere. Etwas mehr als zweihundert Mitglieder stark ist unsere Hasso-Nassovia heute. Aber ich sage, dass die Hasso-Nassovia trotzdem in diesem Semester einen Schritt nach vorn macht: Wir begehen unser 200. Semester mit einer lebendigen und motivierten Aktivitas. Und dies trotz einiger Rückschläge vor einigen Semestern. Aber hier gilt: Auch ein klarer Schnitt – oder gar eine Zäsur – kann ein Schritt nach vorn sein.

Wenn wir vorwärts schauen, so sehe ich verschiedene Herausforderungen, denen wir uns als Verbindung stellen werden müssen. Jetzt, in diesem Semester, in dem wir unseren 100. Geburtstag feiern, müssen wir diesen Schwung des Jubiläums, den frischen Wind, den die Neuen in der Aktivitas mitbringen, nutzen, um unsere Zukunft für unser Wohl zu gestalten. Egal, was uns noch bevorstehen wird, wir sollten immer daran denken: Die Hasso-Nassovia ist in Frankfurt nicht allein, es gelte in necessariis unitas. Gerade als CV- Verbindung sollten wir uns um ein gutes Verhältnis mit unseren Cartellbrüdern in Frankfurt bemühen, uns gegenseitig helfen und füreinander da sein. Das gelte auch ebenso für die anderen konfessionellen Verbindungen in Frankfurt, wie dem Frankfurter Wingolf, dem K.St.V. Frankonia-Straßburg, dem K.St.V. Guestphalia Berlin oder der Unitas der Rheno-Moenania. Gemeinsam kann man mehr bewegen, mehr Leute erreichen.

Wir dürfen nicht vergessen, welche Rolle wir überhaupt in der Frankfurter Universitätslandschaft spielen. Wie werden wir wahrgenommen vom allgemeinen Studenten, vom AStA oder vom Universitätspräsidium? In dubiis libertas. Schon seit längerem ist das allgemeine öffentliche Meinungsbild von Verbindungen nicht in unserem Sinne. Es ist geprägt von Vorurteilen und Missverständnissen, wie auch jüngst veröffentlichte Presseartikel über Verbindungen beweisen. Es gilt hier natürlich Aufklärungsarbeit zu leisten, was sich leider in Frankfurt durch einen voreingenommenen AStA natürlich schwieriger gestaltet als in anderen Universitätsstädten. Aber nicht jeder lässt sich in seiner Meinung über Verbindungen von Vorurteilen belehren, allein die große Anzahl der Zimmerinteressenten dieses Semesters für unsere freien Buden auf unserem Verbindungshaus hat das bewiesen. Verbindungen und das Leben als korporierter Student stoßen  heute noch auf Interesse.

Was müssen wir Aktiven, die Inaktiven und die Philisterschaft als nächstes tun, um einen weiteren Schritt nach vorn zu setzen, und wie wird es gelingen, diesen Schritt zu vollziehen? Dieses werden wir nur schaffen, wenn wir uns darauf besinnen: In omnibus caritas. Nur zusammen und in unserer Geschlossenheit werden wir in der Lage sein, dem Zeitgeist nicht nur zu trotzen, sondern ihn auch mitzunehmen und in unsere Verbindung einzubringen. Dieses Prinzip der amicitia ist es, das uns zusammenhält, zusammenschweißt und uns neu aufkommende Schwierigkeiten bestehen lässt, sodass wir auch das nächste Jubiläum unserer Verbindung feiern können.

In diesem Sinne,
vivat, crescat, floreat Hasso-Nassovia ad multos annos!